Projekt Beschreibung

Stefan Paireder

Maturajahrgang 2001
Klassenvorstand: Brigitte Derntl
Naturwissenschaftlicher Zweig

Wenn ich heute an meine Schulzeit im BORG Perg zurückdenke, sind das überwiegend positive Erinnerungen. Vor allem weil ich in der Zeit Freundschaften mit Leuten geschlossen habe, mit denen ich noch immer Kontakt halte und die zu meinem engsten Freundeskreis zählen.  Diesen  Zusammenhalt den wir über die 4 Jahre entwickelt haben, kann man auch heute noch bei diversen Klassentreffen spüren. Ich wusste sehr früh vor der Matura, bestärkt durch die Wahlpflichtfächer Chemie und Biologie, dass ich später einmal Chemie studieren wollte. So begann ich im Sommer 2003 mein Chemiestudium an die Universität Wien. Dort stellte ich zuallererst fest, dass man nach der Matura, entgegen dem eigenen Empfinden doch nicht der schlauste Mensch auf Erden ist und das Lernen ging von neuem los. In Summe war ich im Vergleich zu anderen meines Studienjahrgangs  aber sehr gut vorbereitet. 2010 schloss ich mein Studium mit Spezialisierung auf analytische Chemie mit Auszeichnung ab.

Nach Studienabschluss begann ich bei der Seibersdorf Labor GmbH, dem einzigen österreichischen, von der World Anti Doping Agentur akkreditierten Kontrolllabor als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Ich durfte mich dort mit einer Thematik auseinandersetzen  die mich schon während des Studiums sehr interessierte. Meine Tätigkeit bestand darin, Proben von österreichischen und internationalen Sportlern auf verbotene Substanzen hin zu untersuchen, als auch Nachweismethoden für neue verbotene Substanzen zu etablieren.
Mein persönlicher Höhepunkt in dieser Zeit war die Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2012 in London. Im Dopingkontrolllabors des Internationalen Olympischen Komitees durfte ich zwei Wochen lange mein Fachwissen einbringen. Eine Erfahrung die ich nie vergessen werde.

Ende 2015 wollte ich mich aus diversen Gründen beruflich verändern und mein Weg führte mich in die pharmazeutische Industrie zu Baxalta nach Orth an der Donau. Das Hauptaugenmerk von Baxalta bestand in der Produktion von rekombinant hergestellten Medikamenten für seltene Bluterkrankungen.
Als „Change Control Coordinator“ innerhalb der Qualitätssicherung war es meine Aufgabe Änderungen innerhalb der Wirkstoffproduktion mit der Produktionsabteilung zu planen und kontrolliert ablaufen zu lassen. Dies ist eine Vorgabe der Behörden, um eine gleichbleibend hohe Qualität der produzierten Produkte sicherzustellen.
Mitte 2016, wurde Baxalta von der irischen Firma SHIRE übernommen. Dadurch lernte ich, dass selbst die beste Ausbildung kein Garant für einen sicheren Arbeitsplatz ist. Gemeinsam mit 600 Kollegen wurde ich durch eine konzernweite Strategieänderung, die eine massive Verkleinerung des Standortes Orth mit sich brachte, im Sommer 2017 entlassen.

Doch wo sich eine Tür schließt, öffnet sich zumeist auch wieder eine andere. Und so bin ich nun seit Oktober 2017 im Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz. Genau genommen  in der Abteilung „Verbraucherschutz: stoffliche/technologische Risiken & Gentechnik“. Dort bin ich hauptsächlich mit dem Risikomanagement von Gebrauchsgegenständen beschäftigt. Dies betrifft beispielsweise die Risikobewertung von Stoffen in Verpackungen oder Gegenständen (z.B. Kochgeschirr, Gläser), die mit Lebensmitteln in Berührung kommen.
Stichwort: Weichmacher aus Kunststoff, Schwermetalle aus Keramiken, Email etc.

Auch die Thematik  „Spielzeug“ zählt zu meinem Aufgabengebiet. Hier geht es neben den stofflichen Risiken (sogenannte Leachables) auch um die generelle Sicherheit von Spielzeug bis 14 Jahre.
Bei diesen Themen arbeite ich als Fachexperte bei den entsprechenden Gesetzgebungen auf EU-Ebene als Vertretung Österreichs mit. Gemeinsam mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der Lebensmittelaufsicht erarbeite ich Pläne zur Überprüfung von Produkten die in Österreich  im Umlauf sind. Parlamentarische Anfragen die meinen Fachbereich betreffen werden von mir ebenso beantwortet wie Fragen aus Bevölkerung.

Berufslaufbahn:
Sep. 2010 – Dez.2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im akkreditierten Dopingkontroll – Labor der Seibersdorf Labor GmbH

  • GC-MS Spezialist für den qualitativen Nachweis von im Sport verbotenen Substanzen (Steroide, Diuretika, Medikamente, etc.) sowie Quantifizierung von körpereigenen Steroiden & Methodenentwicklung und Validierung für den Nachweis von neuen verbotenen Substanzen.

Aug. 2012    Mitglied des Dopingkontroll-Labors der Olympischen Spiele London 2012

Dez. 2015 –Sep. 2017 Change Control Coordinator in der Qualitätssicherung für die GMP Produktion (rekombinant) von Hämophiliearzneimittel bei Shire

 

Seit Okt. 2017               Fachexperte für die stofflichen und technologischen Risiken von Gebrauchsgegenständen im Bundesministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Konsumentenschutz.