Acht Burschen des BORG-Volleyball-Teams stiegen am 12. Dezember gemeinsam mit ihrem Betreuer Professor Harald Kirchmayr in Sankt Valentin in den Zug. Ziel der viertägigen Reise: Wien, wo unsere Mannschaft als Landessieger das Bundesland Oberösterreich bei den Volleyball Bundesmeisterschaften m/w in der Sporthalle Brigittenau vertreten durfte. Dass dies mehr als würdig sein sollte, zeigte sich schon mit einem Blick auf den Tabellenstand der Gruppe B nach dem ersten Spieltag. Denn nach Siegen über Wien und einem packenden 2:0 über Niederösterreich führte das BORG aufgrund der besseren Scorer-Punkte vor Kärnten diese an. Somit stand fest: Nicht nur die Top 4 waren erreicht, auch ein Finaleinzug bzw. eine Medaille lagen in Griffweite. In einer professionellen Herangehensweise wurde sogar auf die zweite Halbzeit des WM Halbfinales Frankreich – Marokko verzichtet, um top regeneriert am 2. Spieltag in das 9-Uhr Spiel gegen die Klagenfurter zu starten. Das Match um den Gruppensieg entwickelte sich dann zum Krimi pur. Die Kärntner drehten trotz 10:17 Rückstand noch den ersten Satz, hatten aber in Satz zwei dem druckvollen Spiel unserer BORG Volleys nichts entgegenzusetzen. Somit musste ein kurzer Satz bis 15 die Entscheidung bringen, der nach packenden Ballwechseln samt Verlängerung hauchdünn mit 16:14 an Klagenfurt ging. Ein kleines „Worst-Case-Szenario“ für mögliche zu realisierende „Traumziele“. Der nun wartende Halbfinalgegner Hartberg war nämlich in der Gruppe A im wahrsten Sinne des Wortes souverän bis an die Tabellenspitze durchmarschiert. Keiner seiner Gegner schaffte es auch nur annähernd dem fulminant aufspielenden steirischen Landessieger ins Wanken, geschweige denn in die Nähe eines Satzverlustes zu bringen. Michi Aichinger brachte es bei der Spielerbesprechung auf den Punkt: „Ein Halbfinale gibt man nicht einfach so auf! Sollten wir allerdings merken, dass es unmöglich ist, müssen wir uns für das Spiel um Bronze um 16.15 Uhr etwas zurücknehmen.“ Gleich im Anschluss zeigte dieser dann eine unglaubliche Leistung, blockte sogar immer wieder Hartbergs Top-Angreifer mit Erfahrung aus der Ersten Bundesliga und holte schon verloren geglaubte Bälle aus dem Rückraum, die Martin Auer und Florian Pichler immer wieder verwerten konnte. Plötzlich funktionierte was zuvor gegen Kärnten nicht immer geklappt hatte, nämlich die kurz über den Block gespielten Bälle auf der 3-Meter -Linie wieder aufzubaggern und weiter zu verarbeiten. Die Steier mühten sich zum Satzgewinn, begannen plötzlich auch Eigenfehler zu machen.
Im 2. Satz dann der große Showdown: Standing Ovations von den anderen Teams samt Betreuern in der Halle! Erstmals zeigte Hartberg Nerven, wankte immer mehr gegen BORG Perg. Mehrmals wechselte die Führung, ehe das Sensationsteam aus Oberösterreich bei 24:23 sogar auf den Satz servierte. Nach unglaublichen Spielzügen – Hartberg musste alles an Klasse aufbieten – schafften die Steirer noch den Turnaround zum 26:24.
Somit hielt sich die Enttäuschung bei einer Bundesmeisterschaft gegen den absoluten Dominator nach einem lange offen gehaltenen Sensationsspiel im kleinen Finale um Bronze zu spielen, in Grenzen. Jetzt erst recht lautete die Devise, zumal der Gegner mit Kärnten ein alter Bekannter war mit dem man noch eine Rechnung offen hatte. Fokussiert auf das große Ziel aus Wien eine Medaille mitzunehmen, ließen David Brandstätter und Co. nichts mehr anbrennen und sorgten mit einem nie gefährdeten 2:0 Sieg für den größten Erfolg in der Sporthistorie der Schule! Direktor Mag. Weigl, der ja mit der Gründung des Sportzweiges samt Kooperation mit dem Volleyballverein Perg das Fundament dieses sportlichen Meilensteins gelegt hat, gratulierte und fügte mit einem Augenwinkern hinzu: „… und schließlich brauchen wir ja ohnehin ein neues Ziel: Vize oder Meister!“
Bundesmeister wurde übrigens wenig überraschend in einem sehr einseitigen Finale über Tirol bei die Burschen des BRG/BG/ BORG Hartberg. Etwas mehr Mühe hatten ihre Kolleginnen, die beim 2:1 im Damen-Finale den ersten Satz gegen das Sportgymnasium Dornbirn abgeben mussten das Double für die Steiermark zu fixieren. Oberösterreichs Vertretung bei den Mädchen, das Georg von Peuerbach Gymnasium Linz, schlug sich ebenso beachtlich und landete auf Rang Fünf!
„Der sportliche Erfolg ist natürlich überragend, sicherlich den praktischen Trainingseinheiten wo bis kurz vor der Abreise unser Trio Mag. Hoschek, Mag. Trauner und Sebastian Hirschinger mit der Mannschaft gearbeitet haben, geschuldet. Am meisten hat mir aber die Herangehensweise der Burschen imponiert. Wenn es plötzlich um 19 Uhr an der Hotel-Zimmertüre klopft und mich Julijan Schimbäck und Fabian Nötstaller um einen Ball bitten um damit noch ein paar Übungen machen zu dürfen, ist alles darüber gesagt“, resümiert Betreuer Mag. Harald Kirchmayr die Reise nach Wien.
Dieses Team holte Bronze bei den Schul-Olympics für das BORG Perg:
Michael Aichinger ,Martin Auer (Kaptiän), David Brandstätter, Maximilian Dorninger, Fabian Nötstaller, Moritz Pernerstorfer, Florian Pichler, Julijan Schimbäck.
sämtliche Infos und Fotos zum Turnier unter https://schulvolley2022.at/