Grundsätzlich soll man im Umgang mit Superlativen immer vorsichtig und demütig sein. Zumal was die Erfolge des Sportzweigs am BORG Perg die bisherigen Bewerbe im Volleyball betreffen, diese schon mehr als strapaziert wurden. In allen drei ausgeschriebenen Bewerben hatte man sich bis zum Morgen des 15. Mai sensationell zum Landesmeister gekrönt. Der anstehende Beach- und Quattro – Bewerb konnte allerdings noch nie in der Geschichte von einem BORG-Team gewonnen werden. Zudem musste Teamchefin Professor Sabine Hoschek auf die erfahrenen Leistungsträger aus den 8. Klassen verzichten. Was sich aber ab 9 Uhr am Silicone Beach in Marchtrenk abspielte, verdient keinen Superlativ, sondern nur mehr die Bezeichnung historisch.
Zuerst zeigten beide Teams im Quattro-Bewerb Motivation, Einsatz, Teamgeist und jede Menge Spielwitz. BORG Perg 3 (Auer Jana, Gassner Anna, Inreiter Lena, Temper Selina, Gruber Niklas, Scheubmayr David) kämpfte vor allem in den ersten beiden Partien gegen BBS Rohrbach (20:22) und Solar City (17:21) auf Augenhöhe, allerdings setzte es im Finish knappe Niederlagen. Am Ende erreichten Selina Temper und Co Rang 6.
Fulminant starteten ihre Kolleg*innen von BORG 2 (Lindorfer Laura, Luftensteiner Vanessa, Reif Olivia, Dorninger Maximilian, Nötstaller Fabian) mit zwei Kantersiegen gegen Andorf und Werndlpark Steyr mit jeweils 22:11 ins Turnier. In dieser Tonart ging es weiter, bis man schließlich um 13:05 Uhr gegen einen guten alten Bekannten, nämlich Andorf, im Finale stand. Doch diesmal hatten die Gegner*innen aus der Vorrunde ihre sportlichen Lehren gezogen. „Wir haben kurzfristig tatsächlich den Faden verloren, allerdings konnten wir mit Fortdauer des Spiels die Bälle besser verteilen und platzieren“, sah Professor Hoschek die Gründe für den vierten Streich bzw. Titel en suite bei einer Volleyball Landesmeisterschaft in dieser Saison..
Währenddessen hatten sich die Burschen und Mädchen von BORG 1 (Aichinger Lisa, Gassner Marlene, Pree Anna, Trauner Klara, Auer Martin, Pernerstorfer Moritz, Pichler Florian, Schimbäck Julijan) im Beach Cup mit dem Sieg in den Gruppe A eine perfekte Ausgangsposition für das Viertelfinale geschaffen. Nachdem sowohl die BBS Rohrbach 1 als auch im Halbfinale das BG/BRG Rohrbach 1 kein Stolperstein waren, konnte nur mehr das Georg von Peuerbach Gymnasium 1 die letzte Stufe zur Krönung dieser unglaublichen Saison mit der Bezeichnung „historisch“ verhindern.
Und die Linzer setzten alles daran, sich selbst in den Zug zu den Bundesmeisterschaften als OÖ-Vertreter zu setzen. Martin Auer und Moritz Pernerstorfer mussten trotz unglaublicher Ballwechsel die Segel streichen. Somit lag es nach einem Herzschlagfinale im Mixed – Florian Pichler und Klara Trauner kämpften gegen ihre Linzer Kontrahenten um jeden Punkt und belohnten sich am Ende mit einem Sieg – am Damen-Duo Koppenberger Marlene/Aichinger Lisa. Um 15:45 Uhr dann der grenzenlose Jubel. Das BORG Perg vertritt als 5-fach Landesmeister und frisch gebackener Beach-Cup-Sieger nun die Farben Oberösterreichs vom 17. bis 19. Juni in Salzburg RIF.
Mit vielem konnte man rechnen, aber sicherlich nicht damit, dass das Modell des Sportzweigs mit dem Schwerpunktfach Volleyball am BORG Perg eine derartige sportliche Erfolgsgeschichte erfahren würde. Faktoren dafür sind sicher die Konstellation der erfolgreichen Nachwuchsarbeit bei den Mühlviertel Volleys und das Training im Rahmen des Sportzweigs in variablen Gruppen.
Der erstmalige Sieg im Quattro-Bewerb hat nämlich gezeigt, dass es gelungen ist auch talentierte Schüler*innen ohne jede Vereinserfahrung an gutes spielerisches Niveau heranzuführen. Ausschlaggebend dafür ist sicherlich die Vernetzung der verschiedenen Trainingsgruppen im Rahmen der praktischen Übungen.
Für die anstehenden Bundesmeisterschaften bleibt zu hoffen, dass dieser unglaubliche Flow sich am Sand in RIF fortsetzen möge.