Am 22. Dezember besuchte der Großteil der 6. Klassen das Islamische Zentrum sowie die jüdische Synagoge in Wien. Im Islamischen Zentrum, welches bereits 1979 eröffnet wurde und mit einem 32 m hohem Minarett sowie dem typischen Kuppelbau die größte Moschee Österreichs ist, erklärte uns der Imam das Gottesbild bzw. die fünf Säulen der muslimischen Ethik. Die Schüler-innen hatten auch Gelegenheit Fragen zu stellen, hier interessierten vor allem das muslimische Menschenbild sowie die Gebetszeiten. Der Besuch der jüdischen Synagoge im ersten Bezirk begann aus Sicherheitsgründen mit dem Gang durch einen Metalldetektor. Im Tempel erfuhren wir von einem jungen, kompetenten jüdischen Führer in humorvoller Weise Näheres zu Thora, die jüdische Gebetskleidung, über die Geschichte und Ausstattung des Gebetshauses und vieles mehr. In der Synagoge befindet sich auch eine Gedenkstätte für 65 000 ermordete Juden in Österreich. Eine weitere Gruppe besuchte statt des Stadttempels das Jüdische Museum am Judenplatz. An Hand eines mittelalterlichen Stadtmodells der Stadt Wien erzählte uns die Führerin vom friedlichen und wirtschaftlich profitablen Zusammenleben mit der jüdischen Gemeinde, die sich hier im Mittelalter angesiedelt hat, bis ab dem 15. Jahrhundert ein wachsender Antijudaismus wieder vieles zerstörte. Der Besuch der Ausgrabungen der mittelalterlichen Synagoge unter dem Judenplatz und des Mahnmals für die österreichischen Opfer der Schoah am Platz bildeten den Abschluss dieses Gangs durch die Geschichte. Dieses massive Denkmal steht mahnend nun seit 2000 am gleichen Platz wie die 1935 enthüllte Statue des großen Schriftstellers der Aufklärung Gotthold Ephraim Lessing. Er wusste sich in seinen Schriften vor allem dem Gedanken der Toleranz verpflichtet.
Mag.Christa Thomastik, Mag. Christa Schabetsberger, Mag. Johannes Seiser