Am 4.4.2014, zu einer Uhrzeit wo Perg noch tief und fest geschlafen hat, ging die Reise der 7M1, ihrem Klassenvorstand Mag. Falkner David und mir, los. Nachdem ein vergessener Rucksack und eine verlorene Geldbörse wieder aufgetaucht waren, konnte die Sprach- und Kulturwoche entspannt beginnen. Nach einer langen Reise, endlich am Strand von Alicante angekommen, war uns allen klar: das wird eine richtig gute Woche! Und wie man bekanntlich weiß: wenn Engel reisen, dann kommt auch der Sommer im April. Am ersten Wochenende standen zwei Ganztagesausflüge am Programm: wir besichtigten die wunderschönen ehemaligen Fischerdörfer Villajoyosa und Altea, ebenso wie Valencia. Sehr sanft wurden die SchülerInnen auf diese Ausflüge eingestimmt: mit einem Besuch in der Schokoladenfabrik inklusive Verkostung. Dort wurden wir vom gesundheitlichen Nutzen der Schokolade relativ schnell überzeugt. Die 5 täglichen Unterrichtsstunden am Vormittag wurden ohne Widerrede akzeptiert und mit den charmanten Worten „bei weitem nicht so langweilig wie der richtige Unterricht“ beschrieben. Das Thema Essen war ein sehr wichtiger Bestandteil dieser Woche. Manches Mal sorgte das Abendessen der Gastfamilie (und davon gefertigte Fotos) für längeren Gesprächsstoff unter den Schülern als die hübschen VolleyballspielerInnen am Strand. Ich war sehr stolz auf die 7M1, auf ihre Offenheit und Bereitschaft, sich auf eine andere Kultur einzulassen. Manchmal wurde Paella den diversen Fast-Food-Ketten vorgezogen. Die vielen Spanischstunden in den vergangenen Jahren hatten also doch etwas bewirkt. Eine Musikklasse wäre natürlich keine Musikklasse, würde sie nicht liebend gerne singen. Die Klasse schaffte es, besondere Momente noch schöner zu gestalten und so manche Einheimische zu begeistern. Selbst die Wachbeamten am Castillo de Santa Bárbara zückten ihr Handy um eine Gesangseinlage der Klasse zu filmen. Die 7M1 hat soviel Talent (und so gute MusiklehrerInnen), dass sie für einen Auftritt in einem Lokal gebucht wurde, hat sich aber zum Glück – und zur Erleichterung ihrer Begleitlehrer – doch für die gemeinsame Heimreise entschieden. Nach einer Woche ging es wieder zurück nach Hause. Die Gasteltern waren derart begeistert von unseren Schülerinnen und Schülern und ihrem guten Benehmen, dass sie manche von ihnen am liebsten gleich adoptiert hätten.
Fazit dieser Woche: viel gelernt, viel gesehen, viel gelacht, viel und gut gegessen (oft auch gratis). Weiters mussten wir feststellen, dass nicht in jedem Mühlviertler ein begnadeter Salsatänzer steckt, bei eingezogenen Bankomatkarten Spanien kein Erbarmen kennt, Herr Professor Falkner in geheimer Mission als Stimmenimitator von Arnie Schwarzenegger arbeitet und ich die spanische Polizei nicht zu einer Vollbremsung zwingen sollte, um bei rot über die Straße zu gehen. Außerdem: spanische Kellner verstehen auch kreative Sätze wie: „Quiero otro Sessel, por favor“. Wir Spanischlehrerinnen sind also viel zu kleinlich beim Korrigieren der Schularbeiten. Es war eine ganz besondere Woche mit vielen strahlenden Gesichtern.